Erfahrungen vom 23.08.2008 mit dem Kinderwunschzentrum an der Oper

Ich habe mich im Hormonzentrum nie wie eine Nummer gefühlt

»Ich bin 41 und Lehrerin. Mein Mann und ich wollte immer Kinder. Da wir aber eine dreijährige Wochenendbeziehung geführt haben, gab es in diesem Zeitraum keinen Grund an Kinder zu denken. Alleinerziehende wollte ich nicht sein. Das änderte sich als ich per Tauschantrag eine Anstellung als Lehrerin in München bekam und wir unserem Ziel eine kleine Familie zu werden wieder ein Stück näher rückten. Aber wie es so ist, die Stelle will man nicht gleich wieder aufgeben, mein Mann machte sich selbstständig, der Gedanke gerade nicht schwanger zu sein, war nicht ganz so unerträglich. Wir waren doch jung und der richtige Zeitpunkt halt noch nicht da. Bloß als er mit 40 immer noch nicht da war, ist mir persönlich angst und Bange geworden.

Zum Glück bin ich mit einem Elternpaar aus meiner damaligen Klasse ins Gespräch gekommen, die mich darin bestärkt haben, dass man Kinder auch mit medizinischer Hilfe bekommen kann.

Ach, was hatte ich nicht über künstliche Befruchtung gelesen, gehört, gesehen. Waren immer tragische Geschichten. Aber plötzlich hatte ich das Gefühl, vielleicht schreibt man in manchen Magazinen gerade diese zu Herzen gehenden Geschichten, weil sie sich besser verkaufen. Es betrifft einen ja nicht selber. Nun kurz gesagt, den positiven Ausgang einer solchen Geschichte vor einem sitzen zu sehen, gab mir den Antrieb mich mit meiner Frauenärztin in Verbindung zu setzen.

Hätte ich das mal schon viel früher getan. Sie hat mich gleich mit den Worten, wenn nicht dort, wo dann und wenn nicht Herr Dr. Puchta, wer dann, ans Hormonzentrum verwiesen. Natürlich hat mir meine Frauenärztin auch den Hinweis gegeben, ich sollte mich nicht wundern, wenn ich dort nur wie eine Nummer behandelt werden würde, dass wäre nicht persönlich zu nehmen, sondern läge daran, dass es immer mehr Paare gäbe, die sich in ähnlicher Lage befänden. Zu Ihrer Beruhigung, ich habe mich im Hormonzentrum nie wie eine Nummer gefühlt. Ganz im Gegenteil, alle Mitarbeiter und Ärzte waren stets freundlich und zuvorkommend. Ich wusste vom ersten Augenblick, dass mein Mann und ich in guten Händen waren.

Nach einem Informationsgespräch mit Herrn Dr. Puchta war schnell klar, dass in unserem Fall eine Insemination an erster Stelle auf dem Weg zum eigenen Kind stand. Dann kam ein Brief von meiner Ärztin, die eine Untersuchung meiner Eierstöcke empfahl, da es seinen könnte, dass diese auf Grund einer nicht erkannten Chlamydieninfektion verklebt wären. Nach einer Untersuchung stellte sich zu unserer Erleichterung fest, dass es sich hierbei um einen Fehlalarm gehandelt hat. Meine Eierstöcke waren wunderbar durchlässig. Nun stand einer Insemination nichts mehr im Wege.

Nachdem ich den ersten Termin für eine Insemination nicht wahrnehmen konnte, weil der Urlaub bereits gebucht war, ging es dieses Jahr mit neuem Schwung weiter.
Ich weiß noch, dass ich mir gleich beim ersten Mal gedacht habe, jetzt bist du schwanger. Schließlich hatte ich mir tapfer die Spritzen verabreicht und die Sitzung mit der Insemination verlief doch glatt. Das war natürlich Wunschdenken, das nach dem negativen Schwangerschaftstest auch gleich einen Dämpfer erhalten hat. Ja, ich habe ganz schön geweint, schließlich war ich ja überzeugt gewesen, dass ich schwanger bin. Beim zweiten Mal war ich schon viel vorsichtiger und habe gar nicht gewagt daran zu denken, dass es geklappt haben mag. Hat es auch nicht. Der Anruf war auch dieses Mal nicht besonders schön und ich war wieder traurig.

Aber einen Versuch hatte wir ja noch, dann wären wir einen Schritt weiter gegangen zum In-Vitro-Verfahren. Ich weiß noch, dass Herr Dr. Puchta meinte, aller guten Dinge wären drei. Ich habe nach der Insemination schnell ein Ziepen und Zerren gemerkt. War hin und her gerissen und habe mit klopfendem Herzen den Schwangerschaftstest machen lassen. An dem Tag, an dem ich das Ergebnis erfahren sollte, bin ich sehr lange ums Telefon geschlichen. Eigentlich wollte ich mir keine weitere Endtäuschung abholen. Eigentlich wollte ich lieber abwarten. Eigentlich konnte doch das Hormonzentrum bei mir anrufen.
Aber schließlich musste ich das Ergebnis wissen und habe angerufen und konnte den Worten der Empfangsdame erst gar nicht glauben. Aber mein Test war positiv verlaufen.

Ja aller guten Dinge sind drei! Ich befinde mich in der 21. Schwangerschaftswoche, wir wissen, dass wir im Januar einen Jungen bekommen werden. Meine Schwangerschaft verläuft völlig problemlos. Ich habe schon vermutet, meine Ärztin zeigt mir nur irgendwelche Videofilme auf dem Ultraschall und mein Bauch wird nur dicker, weil ich plötzlich so gerne und so viel esse. Aber seit zwei Wochen habe ich Schmetterlinge im Bauch und die rühren daher, dass ich den Kleinen spüren kann.

Ich wünsche allen Paaren, die sich dafür entscheiden, ihren Kinderwunsch mit medizinischer Hilfe in Angriff zu nehmen, gute Nerven, viel Glück und Erfolg. Nicht aufgeben, nicht verunsichern lassen und jeder Frau, die gleichen Schmetterlinge im Bauch, die ich gerade fühlen kann. An das ganze Team vom Hormonzentrum nochmals meinen von ganzem Herzen kommenden Dank für unser Glück, dass Sie uns ermöglicht haben.«

Familie K., München, 23.08.08
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